
Projekt Chloster Aeugstertal

Im Mai 2025 gab die Gemeinde Aeugst am Albis bekannt, dass wir den Wettbewerb für die Sanierung und Erweiterung des Chlosters gewonnen haben. An der Gemeindeversammlung vom 30. September wurde ohne Gegenstimme beschlossen, uns das Chloster im Baurecht zu übertragen.
Stand der Dinge
Zur Zeit ist die Genossenschaft Dorfkern zusammen mit Volta Architekturwerkstatt dabei, die Wettbewerbsstudie in einem Vorprojekt weiterzuentwickeln.

Das Objekt...
Die Gemeinde Aeugst am Albis ist Eigentümerin der Liegenschaft «Chloster», die sich im kommunalen Inventar befindet. Das historische Wohnhaus ist sanierungsbedürftig, verschiedene energetische Massnahmen stehen an. Um preisgünstigen Wohnraum zu ermöglichen, veranstaltete die Gemeinde einen Wettbewerb für Kauf und/oder Abtretung im Baurecht, verbunden mit einem architektonischen Projektvorschlag für die Sanierung und eine mögliche Erweiterung durch einen Neubau.
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Gemäss Überlieferung soll der Name «Chloster» auf den Standort einer Beginensammlung des 15. Jahrhunderts hinweisen. Als Beginen und Begarden bezeichnet man Frauen und Männer, die, ohne die feierlichen Gelübde abgelegt zu haben, allein oder in Gemeinschaft ein religiöses Leben «inmitten» der Welt führten.
Eine 1986 von der Denkmalpflege in Auftrag gegebene dendrochronologische Untersuchung stellte eine Fälldatum der Hölzer des Dachstuhls im Herbst/Winter 1561/62 fest. Ob es sich damals um einen Neubau oder Umbau handelt, bleibt jedoch unklar. Jedenfalls ist es ein Gebäude mit stattlichem Alter und bewegter Geschichte, die nun durch uns weitergeführt werden kann.​
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Quelle: Denkmalgutachten, Wohnhaus Chloster 1, Auftraggeber: Gemeinde Aeugst am
Albis, Auftragnehmer: Markus Fischer, Zürich, Juni 2023
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Das Wettbewerbsprojekt
Aus dem Bericht des Beurteilungsgremiums des Wettbewerbes:
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Das Siegerprojekt der Genossenschaft Dorfkern zusammen mit dem Büro Volta Architekturwerkstatt GmbH besticht durch einen sorgfältigen Umgang mit dem Bestand des «Chlosters». Mit einem kleinstmöglichen Eingriff wird die grösstmögliche Wirkung erreicht. Dies wird auch aus denkmalpflegerischer Sicht geschätzt. Die neuen
Wohnungsgrundrisse orientieren sich an der kleinteiligen Kammer-Struktur, und trotzdem wird die Zugänglichkeit und die Nutzung des Gebäudes verbessert. Insgesamt werden zukünftig 16 Wohnungen («Chloster» 12, Neubau 4) zur Verfügung stehen.
«Das Aeugstertal wird in nächster Zeit einige neue zusätzliche Wohngebäude erhalten – umso wichtiger ist die Erhaltung vom Chloster – das seit Jahrhunderten den Weiler markiert. Das vorliegende Projekt der Genossenschaft Dorfkern schafft den Sprung von der früheren in die heutige und zukünftige Zeit. Die geplante Sanierung vom Chloster - mit dem kleinen Neubau – anstelle der bestehenden Garagen - wird das Aeugstertal weiterhin prägen und über viele weitere Jahren beleben.»
August Scheiwiller, Mitglied Sachjury
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Quelle: Projektstudie für Bietergemeinschaften, Bericht des Beurteilungsgremiums, Gemeinde Aeugst am Albis, August 2025


Geplante Struktur
Bewohnerschaft
Für uns ist klar, dass verschiedne Menschen Platz in unserer Gemeinschaft finden sollen. Wir wollen, dass Menschen unterschiedlicher Altersgruppen, in verschiedenen Lebensphasen mit diversen Kompetenzen und Interessen zusammenleben. Man soll sich gegenseitig unterstützen, ergänzen und gemeinsam an Projekten in der Gemeinschaft tüfteln und zusammenarbeiten.

Kleinere Wohnungen, dafür
Gemeinschafträume
Im «Closter» sind die privaten Wohnflächen eher klein und wir wollen das auch so belassen. Unser Ziel ist es, weniger individuelle Fläche bereitzustellen und dafür attraktive Gemeinschaftsräume zu schaffen.

Eine Gemeinschaftsküche...
... für den kulinarischen Austausch, gemeinsame Mittagstische und um beispielsweise Gesellschaften zu bekochen.
Eine Werkstatt...
..., die gut ausgerüstet und für alle zugänglich ist. Es soll alles Nötige vorhanden sein, damit wir die Liegenschaft gemeinsam unterhalten und einfache Reparaturen selbst ausführen können.
Ein Gemeinschaftsgarten...
... zum gemeinschaftlichen Anbau von Gemüse und Kräutern. Dazu gehört auch die Pflege der Umgebung um das «Chloster».
Ein Co-Working-Space...
... mit flexibel mietbaren Arbeitsplätzen. So braucht es keine Büroplätze in den Wohnungen und das Pendeln zu einem Arbeitsort in der Stadt wird reduziert. Nicht genutzte Plätze können auch extern vermietet werden.

Bezug zur Region
Ein Multifunktionsraum und ein Dorfplatz...
... um das soziale Zusammenleben innerhalb der Genossenschaft zu fördern und uns auch gegenüber der Region öffnen zu können.
Sie sollen für Treffen aller Art genutzt werden. Angedacht sind beispielsweise ein gemeinsamer Sonntagsbrunch, Filmvorführungen, Geburtstage oder das gemeinsame Schauen eines Fussballspiels.
Raumprogramm
Wohnungsspiegel des Wettbewerbprojektes
16 Wohnungen
2 x Studio, 3 x 2 Zimmer, 7 x 3 Zimmer, 2 x 4 Zimmer, 2 x 5 Zimmer, 2 x Zusatz-Zimmer
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Gemeinschaftsräume
Co-Working-Space, Sitzungszimmer, Gemeinschaftsküche, Multifunktionsraum, Gästezimmer, Werkstatt, Waschküche
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Der grosszügige Multifunktionsraum im Erdgeschoss des Neubaus mit raumhohen Fenstern öffnet sich auf den Dorfplatz, zum Brunnen und der Lindengruppe. Es entsteht eine lebendige Mitte – der Dorfplatz – als Ort für gemeinsames Feiern. So kann die Genossenschaftsversammlung spontan nach draussen verschoben werden oder der Kindergeburtstag der Nachbarn kann dem Regen ausweichen.
